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Immer noch wird an Schulen diskutiert, in wie weit und in welchem Umfang digitale Endgeräte eingesetzt werden sollten und ob sie dann „überhaupt einen Mehrwert“ bieten. Grundsätzlich machen digitale Geräte an sich keinen besseren Unterricht. Es kommt auf den sinnvollen Einsatz und die Methoden an. 

Die Diskussion wird wohl in jedem Jahrhundert auf ihre Weise geführt: 1762 warnte Jean-Jacques Rousseau noch Kinder vor Bücher zu setzen:

 „Wie ich alle Pflichten von den Kindern fernhalte, so nehme ich ihnen die Werkzeuge ihres größten Unglücks: die Bücher. Die Lektüre ist die Geißel der Kindheit und dabei fast die einzige Beschäftigung, die man ihnen zu geben versteht.“ 

Jetzt leben wir 259 Jahre später und sind – teilweise – wieder – oder immer noch ? – skeptisch. Obwohl die Diskussion um den Mehrwert digitaler Endgeräte sich mittlerweile erübrigt haben sollte — spätestens seit Ausbruch der Pandemie, denn momentan kommt man ja schwer umher ohne digitale Geräte. 

Wie so oft, ist dies in die Hände der 16 Länder und insbesondere in die Hände der Städte und Kommunen und der Schulen selbst gelegt. Und wenn man es genau betrachtet, fällt die Entscheidung ganz konkret bei den Lehrkräften – und der Schulleitung. 

Während eine Stadt wie Düsseldorf jedem Kind – und auch den Lehrkräften – ab der 1. Klasse ein Tablet zur Verfügung stellt, wird an anderen Stellen durchaus kontrovers diskutiert.

Laut Schulgesetz hat die Institution Schule neben den Kerncurricula die Aufgabe u.a. die Persönlichkeit der Lernenden zu entwickeln sowie demokratische und soziale Werte zu vermitteln. Auch ist es die Aufgabe der Schule, Ihre ihr Anvertrauten auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Argumentation kann also vielschichtig ausgelegt werden. Vielleicht sollte man auch nicht über die „Digitalisierung des Unterrichts“ sprechen, da dies viel zu viel Statik mit sich bringt, sondern vielmehr über „zeitgemäßen Unterricht“ und „Digitalität“. Denn dieser Begriff, in geisteswissenschaftlichen Kontexten entwickelt, beschreibt noch viel treffender die heutige Verschränkung von digitalen und analogen Wirklichkeiten. Es macht keinen Sinn mit dem Hubschrauber zum Bäcker zu fliegen – auch wenn wir es könnten.

Folgende Kriterien können Ihnen helfen, sich selbst einen Überblick über die Entscheidungskomponenten zu erstellen:

Zeitgemäßes Lernen

Es ist wichtig, dass die Schule sich nicht als „Parallelwelt“ darstellt. Die Lernenden sollen dort abgeholt werden, wo sie stehen. Es ist nicht mehr zeitgemäß, mit Kreide an der Tafel zu schreiben und die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse in Papierhefte abschreiben zu lassen.

Methodenvielfalt 

Durch immer mehr technische Möglichkeiten steigt auch die Methodenvielfalt. Digitale Geräte, Apps, Tools, Softwareanwendungen u.v.m ermöglichen neue Zugänge zu Themen und vielfältigen Möglichkeiten des Lernens.

Binnendifferenzierung

Ohne Schülerinnen und Schüler zu stigmatisieren, kann die Lehrkraft jeder/m das passende Arbeitsmaterial zukommen lassen. Lehrkräfte können, ohne dies vor der gesamten Klasse zu tun, auf einzelne Fragen und Probleme eingehen. Keiner muss das Gefühl haben, minderwertige Aufgaben zu bearbeiten. Dies gehört der Vergangenheit an. 

Lebenswelt und Medienkompetenz

Nicht zu unterschätzen ist die Adaption der Medien und der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Eltern können dies in der Regel nicht mehr leisten. Die Schule ist das einzige verbleibende Regulativ. Verhalten und ethische Regeln für das WWW aufzustellen, Sicherheitsaspekte der eigenen Daten, Rechte und Pflichten sowie Fake News zum Thema zu machen, ist Aufgabe der Bildungseinrichtung. 

Berufswelt 

Schule soll der Ort sein, der auf das Leben nach der Schule vorbereitet. Die Arbeitswelt befindet sich bereits in „Industrie 4.0“. Es versteht sich eigentlich von selbst, dass Schule Informatik oder MINT unter Integration digitaler Hilfsmittel anbietet und diese in allen Fächern gleichermaßen einsetzt.

Ein Modell, das gerne im Zusammenhang mit dem Mehrwert der digitalen Medien genannt wird, ist das aus den USA stammende SAMR Modell. Hier wird in 4 Schritten der mögliche Weg aufgezeigt, digitale Geräte in den Unterricht zu integrieren und dabei auch die Agierenden mitzunehmen.

Quelle: https://blog.medienzentrum-coe.de/samr/

Unterricht im Wandel:
Das SAMR – Modell

Der Einsatz digitaler Geräte bedeutet NICHT dass nun anstatt von Papier, pdfs verschickt werden oder dass Arbeitsblätter statt mit analogem Stift mit digitalem Stift gelöst werden. Die reine Ersetzung bedeutet nur die Anpassung an die heutige gängige Technik. Damit ist grundsätzlich noch nichts gewonnen. Interessant wird es, wenn sich der Weg des Lernens ändert, die Methoden, die Möglichkeiten. Dass nun Dinge im Unterricht besprochen und erörtert werden, die vorher so nicht möglich waren. Wenn man nun beispielsweise mit einer VR-Brille virtuell den Louvre besuchen kann oder mit Hilfe des Internets und der digitalen Möglichkeiten die Klassenreise planen und organisieren kann, liegt es auf der Hand, dass jedem klar ist, dass sich der Unterricht ändert. Oder vielmehr der Weg zum Ziel ändert. Obwohl das SAMR Modell  nun fast 20 Jahre alt ist, hat es nach wie vor seine Berechtigung und Gültigkeit.

SAMR beschreibt den Weg, den Lehrkräfte (mit ihren Schülerinnen und Schüler) gehen, wenn sie sich auf den zunehmenden Einsatz der Technologie und deren Möglichkeiten im Unterricht einlassen.

Der erste Schritt ist die oben erwähnte einfache „Ersetzung“ – aus analogen Materialien werden digitale. 

Im zweiten Schritt kommt die „Erweiterung“. Das heißt, die Lehrkraft setzt die digitalen Medien ein und sie erleichtern seine/ihre schulischen Abläufe. Z.B. kann dies durch den Einsatz digitaler Tools erfolgen. Wenn der Multiple Choice Test nun digital stattfinden kann, statt analog, wird mit einem Klick das Ergebnis angezeigt, das sonst erst mühsam ausgewertet werden konnte. 

In der dritten Stufe „Änderung“ ermöglicht die Technik neue Aufgaben. Die Schülerinnen und Schüler haben beispielsweise neue Recherchemöglichkeiten und andere Formen/ Tools der Präsentation und Darstellung. Was vorher nur auf Papier ging oder an der Kreidetafel ist nun als Film, Erklärvideo, lebendige Präsentation, digitales „lebendiges“ Buch etc. möglich. Auch neue Formen des kollaborativen Arbeitens wie wir es zur Zeit erleben, werden möglich.

In der letzten und vierten Stufe hat sich der Unterricht aufgrund der Möglichkeiten – teilweise – geändert zu einer Neubelegung. Als Beispiel wird hierfür gerne die Methode „Flipped Classroom“ angeführt,  bei der die Schülerinnen und Schüler sich selbst mit Hilfe von Erklärvideos die neuen Themen erschließen und dann im Unterricht die Fragen mit der Lehrkraft dazu klären. 

Genauer betrachtet haben wir im letzten Jahr diesen Sprung schon an vielen Stellen vollzogen. Lehrkräfte erstellen digitale Erklärvideos (oder verweisen auf bereits existierende) und die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich die Inhalte zu Hause. Fragen und Probleme werden dann oft in der Videokonferenz oder wenn möglich in der Schule geklärt.

Digitalisierung ist kein Selbstzweck.
Sie muss pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden. Digitalität ermöglicht andere didaktische Zugänge, die bisher nicht möglich waren. Nicht nur die Ziele werden sich mit der Digitalität ändern, sondern in erster Linie die Wege dorthin. Sie werden (methoden-)vielfältiger, individueller, kreativer.

Mit der Digitalität in der Schule verhält es sich wie mit der Globalisierung der Welt. Während man früher Handel ausschließlich innerhalb der Stadt oder des Landes betrieb, findet dies nun global statt. Die Möglichkeiten haben sich verändert und es wird Zeit, dass dies auch in der Schule passiert.

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Autorin:

Dr. Stephanie Kleta-Bohmann
Inhaberin von adiuvantis

adiuvantis unterstützt Schulen bei der Beantragung von Fördermitteln aus dem DigitalPakt Schule, entwickelt in Zusammenarbeit und auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung der Experten Medienbildungskonzepte und führt zukunftsorientierte Lehrkräfte-Schulungen durch.

Über fonlos®

fonlos® Tech-as-a-Service macht aus Technik Service und bietet Organisationen ein vereinfachtes Lifecycle Management, indem der B2B-Technik-Vermieter Hardware, Zubehör, Software und Services zu einem ganzheitlichen Angebot in einer kalkulierbaren Monatsrate bündelt. Damit bietet er seinen Kunden eine neue Lösung zu den bisherigen IT-Beschaffungsarten, die den Herausforderungen einer digitalisierten Welt, in der Technik wie Strom oder DSL nur noch als Ressource begriffen wird, gerechter wird. fonlos® unterstützt Firmen und Einrichtungen beim digitalen Arbeiten, hält ihre Zukunftsfähigkeit mit dem Ziel aufrecht, sodass der Teilnahme am Wandel nichts im Wege steht. Aus Beschaffungsintervallen werden Nutzungszyklen. Organisationen bleiben finanziell flexibel und technisch aktuell. Dank Lifecycle-Services lagern sie nicht nur das Restwertrisiko, sondern auch IT-Aufgaben aus, was die interne Effizienz und Produktivität steigert.

fonlos® stattet deutschlandweit die Arbeitsplätze namhafter Geschäftskunden aus und weist langjährige Erfahrungen mit zeitkritischen Projekten nach. fonlos® war u.a. Partner Europas größter Digitalkonferenz, eines Innovationsprojekts eines deutschen Mobilitätskonzerns und engagiert sich im Bildungsbereich in Kooperation mit Samsung Neues Lernen zum Thema „Hybrides Lernen“.

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