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Im Light Art Space Berlin (LAS) traf künstliche Intelligenz auf Anime: im Filmprojekt „Life After BOB“

Im Berghain, dem mittlerweile weit über die Grenzen Deutschlands bekannten Club in Berlin-Friedrichshain, konnte man in den letzten Monaten einen animierten Film in Echtzeit anschauen, der die Rolle des Menschen im Zeitalter von schnellen technologischen Innovation behandelte. Wir haben uns das Kunstprojekt angeschaut und finden, es wirft viele interessante Fragen auf, die uns in den nächsten Jahren begleiten werden. Allen voran die Frage, wie weit wir den technologischen Fortschritt vorantrieben sollten, um unser Leben zu vereinfachen.

Wie wird KI unser Leben verändern?

Aber von vorn: Betrat man das Gebäude, wurde man zunächst in eine große Halle geführt, in der man in die richtige Stimmung für den nachfolgenden Film kommen sollte. Laser in allen Ecken des Raumes produzierten eine Lichtfläche, die mit Nebelmaschinen zum Leben erweckt wurde und wie eine Wasseroberfläche erschien. Darauf folgte eine weitere Lichtinstallation mit elektronischen Sounds und anschließend ging es in einem kleinen Kinosaal weiter.

Wir wurden in eine Welt hineingeworfen, auf die man trotz der Präsentation zuvor nicht vorbereitet war. Eine Welt, die unserer zwar nicht unähnlich ist, aber dennoch völlig anders: die Zukunft. Oder besser: eine mögliche Zukunft.

Es folgte eine 50-minütige Anime-Serie, die 2074 in der Ära der „großen anomischen Krise“ spielt: Künstliche Intelligenz existiert in einer zukünftigen Welt, die von menschlichen Köpfen bewohnt wird. In der sogenannten „Chalice Study“ vernetzt der Neuro-Ingenieur Dr. Wong eine experimentelle KI, genannt BOB („Bag of Beliefs“) mit dem Nervensystem seiner Tochter Chalice.

BOB zielte darauf ab, Chalice durch die Herausforderungen des Aufwachsens in einer sich schnell verändernden Welt zu manipulieren, und begann schnell, alle Konflikte für die junge Chalice zu lösen. Als BOB anfing, Chalices Leben scheinbar besser zu leben als sie selbst, reflektierte sie, was ihr als Mensch noch übrig blieb.

Live gerendert in der Unity Engine

Der mit der Unity Game Engine entwickelte Film „Life After BOB“ wurde in der Halle am Berghain in Echtzeit gerendert. Es ist beispiellos, dass ein so detaillierter und komplexer Film live von einer Spiel-Engine übertragen wurde, und mit 50 Minuten ist Chengs Arbeit der längste, jemals auf diese Weise konzipierte Film.

Nachdem der Film gezeigt wurde, ermöglichte ein interaktives „Weltbild“ es den Zuschauern, den Film anzuhalten und die Details jeder Szene in ihrem eigenen Tempo zu erkunden. Auf diese Weise konnte man als Besucher in die vielschichtige, vom Künstler konstruierte Welt eintauchen und deren Details aufmerksam beobachten.

Als Besucher der LAS-Ausstellung beendet man seinen Besuch mit einem kostenlosen NFT, einer imaginären und personalisierten Zukunftsfigur, die sich auf die Geschichte von Life After BOB bezieht. Abseits von LAS hat Cheng auch mit Outland zusammengearbeitet, um 3Face zu entwickeln, ein NFT, das aus Aspekten der Persönlichkeit einer Person und ihren digitalen Brieftaschentransaktionen geschmiedet wurde, um ein einzigartiges psychologisches Porträt zu erstellen. Cheng hofft, dass solche NFT-Besitzer in zukünftigen „Life After BOB“-Filmen als Hintergrundinstanzen auftreten werden, sodass jeder „beginnen kann, sich zu beteiligen, das Artwork zu beeinflussen und tatsächlich einige von sich selbst darin zu sehen“.

Über Ian Cheng

Cheng studierte Kognitionswissenschaft, bevor er seine künstlerische Praxis entwickelte. Inspiriert von Videospieldesign, Improvisation und Kognitionswissenschaft hat er in seiner jüngsten Arbeit Computersimulationen erstellt, die untersuchen, wie Akteure sich in sich verändernden Umgebungen navigieren.

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